#Fachkräftemangel: Fachkräfte kennen & verstehen lernen

Schluss mit Fachkräftemangel: Die Zielgruppe kennen und verstehen lernen

Die Herausforderung des Fachkräftemangels

Daten & Fakten zum Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel in der Bundesrepublik wächst und könnte zum größten Problem der deutschen Wirtschaft werden. Aktuell fehlen in Deutschland rund 500.000 Fachkräfte. Zwar sind nicht alle Branchen vom Fachkräftemangel betroffen – aber doch sehr viele. Naja, um ehrlich zu sein liegt in über 90 Prozent der Unternehmen das Thema Fachkräftemangel bereits auf dem Tisch.

Und es werden immer mehr. Einer Prognose der Deutschen Industrie-und Handelskammer zufolge fehlen im Jahr 2030 rund 3 Millionen Arbeitskräfte vor allem im Handwerk, der IT, in Metall-& Elektroberufen, im Gesundheitsbereich und in der Pflege.

Während früher vorrangig Akademiker rar und entsprechend umkämpft waren, scheitert heute besonders die Suche nach Fachkräften mit Berufsausbildung. Die altbekannte Weisheit, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind, gilt wohl kaum mehr. Haben Lehrlinge dann die Ausbildung einmal in der Tasche, sind sie gefragt wie nie. Und dementsprechend können sie sich den Arbeitgeber auswählen.

Die Auswirkungen des Fachkräftemangels

Neben dem Trend des Studiums spitzt sich der Fachkräftemangel aufgrund des demografischen Wandels zu. Die Gesellschaft überaltert, während es an jungen, qualifizierten Mitarbeitern fehlt. Und auch die Digitalisierung gibt ihren Senf dazu. So zeigt die im Juni 2018 veröffentlichte Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit die bittere Wahrheit der Vakanzzeiten: Stellen in der Altenpflege zum Beispiel bleiben mittlerweile im Durchschnitt 175 Tage unbesetzt, bei Klempnern sind es sogar 183 Tage. Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitern mussten jede dritte Stellensuche erfolglos abbrechen.

Doch das muss nicht sein! Zwar ist der Wettbewerb stark, die Nachfrage groß und das Angebot gering! Dennoch gibt es sie. Sie müssen „nur“ verstehen, was die Zielgruppe will. Schaffen Sie Anreize, um die begehrten Fachkräfte für sich zu gewinnen?

Fachkräfte kennen und verstehen

Was wollen und motiviert Fachkräfte?

Wie tickt Ihre Zielgruppe, wonach suchen sie und was treibt sie jeden Morgen an, aufzustehen und zur Arbeit zu gehen? Diese Fragen sollten Sie sich im ersten Schritt stellen, um zu wissen, was Sie bieten müssen. Dem Blue-Collar-Kompass von Mobilejob zufolge werden Nichtakademiker weder über ein spannendes Aufgabengebiet noch über die Internationalisierung des Unternehmens gewonnen. Die entscheidenden Aspekte sind ein attraktives Gehalt, Arbeitsplatzsicherheit, das Team und die Nähe zum Wohnort.

Schluss mit Fachkräftmangel: Fachkräfte kennen und verstehen lernen um erfolgreich Mitarbeiter in Zeiten des Fachkräftemangels zu gewinnen

Geldliche Anreize schaffen

Neben der Relevanz eines hohen Gehalts für 82 % aller Nichtakademiker lassen sich neun von zehn Fachkräften auch durch sonstige finanzielle Zusatzleistungen wie die Kostenübernahme von Weiterbildungen, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder einem 13. Monatsgehalt motivieren. Immerhin würden 58 % der Fachkräfte wegen einer finanziellen Verbesserung eine Umschulung machen. Doch das entsprechende Gehalt und finanzielle (Netto-)Zusatzleistungen sind nicht die einzigen Treiber. Die Pünktlichkeit der Gehaltszahlung hat ebenfalls einen entscheidenden Einfluss auf die Zufriedenheit der Blue-Collar-Mitarbeiter. Zudem begeistern sich vor allem die unter 24-Jährigen für bezahlte Überstunden, während Sie bei Mitarbeitern Ü50 Anreize durch eigenverantwortliches Arbeiten schaffen.

Das Team als emotionaler Motivator

Fachkräfte verbringen in einem Jahr durchschnittlich rund 1.700 Stunden auf der Arbeit. Sie sehen ihre Kollegen öfter als Familie und Freunde. Nicht zuletzt deswegen sind die guten Beziehungen zu den Kollegen und eine gute Arbeitskultur von entscheidender Bedeutung. Aber auch das Streben von Fachkräften nach Anerkennung ist relevant. Aufgrund dessen lassen sich Nichtakademiker durch Wertschätzung des Chefs und ein offenes Ohr von (zumeist) ihm motivieren. Im Hinblick auf eine langfristige Mitarbeiterbindung und die Sicherstellung von zufriedenen Mitarbeitern sind die emotionalen Faktoren sogar noch wichtiger als die rationalen Komponenten wie das Gehalt. So kann ein hohes Gehalt Unzufriedenheit im Job nur bedingt kompensieren, wobei hier bei Männern und Frauen unterschieden werden muss.

Die Relevanz von Gesundheit, Sicherheit und Arbeitsmaterial

Neben Geld, einem guten Team und Regionalität klagen 58,6 Prozent der Nicht-Akademiker über Rückenschmerzen. Dass gerade die körperliche Komponente in handwerklichen Berufen ausgeprägter ist, liegt auf der Hand. Doch Pflegeberufe stehen diesen in keinem Punkt nach.

Bewertung des Ausbildungsweges, Wechselwilligkeit und Umzugsbereitschaft

Laut meinestadt bereuen nur 13,6 % der Akademiker ihr Studium. Fast dreimal so viele (36 %) Fachkräfte bereuen es manchmal oder in jedem Fall, den Weg der Ausbildung gewählt zu haben. Dennoch steigern existenzielle Ängste und persönliche Wünsche die Arbeitsmotivation vieler Fachkräfte.

Im Hinblick auf die Wechselwilligkeit lässt sich sagen, dass nur 38 % aktiv nach einem neuen Job suchen. Allerdings ist knapp die Hälfte aller Nichtakademiker offen für ein neues Angebot. Und das schon unmittelbar nach dem letzten Arbeitgeberwechsel. Für einen neuen Job jedoch in eine andere Stadt – für die meisten Fachkräfte unvorstellbar. Vor allem Handwerker sind sesshaft und fühlen sich regional verbunden, weshalb ein Umzug nicht in Erwägung gezogen wird.

Erfolgreich Mitarbeiter gewinnen trotz Fachkräftemangels

Es lässt sich also sagen, dass die Mehrheit in erster Linie passiv auf Jobsuche ist und von Unternehmen angesprochen werden möchte. Was bedeutet das nun konkret für Sie als Arbeitgeber? Erfahren Sie im nächsten Artikel, wie Sie mit einer attraktiven Arbeitgebermarke überzeugen und die passenden Fachkräfte aktiv ansprechen und auf den richtigen Kanälen erreichen.