Wie Sie als Recruiter einen kühlen Kopf bewahren und bei Hitze im Büro arbeiten
40 Grad Celsius – da kann ein Recruiter auch mal zum RecruiTIER werden. Wenn das Betriebsklima kocht, liegt es zurzeit weniger an der Stimmung der Mitarbeiter. Vielmehr schlägt die Temperatur zu Kopfe. Und zwar allen – vom Chef bis zum Bewerber. Urlaub am Strand statt Arbeiten bei Hitze im Büro ist wohl das, was sich zur Zeit die meisten wünschen.
Wir haben coole Tipps gegen die Hitze, um die Arbeit im Büro erträglich zu gestalten und den Büroalltag im Sommer auszuhalten.
1. Arbeitszeit verschieben
Laut Arbeitsstättenregel ASR A3.5 sollten 26 Grad Celsius in Arbeitsräumen nicht überschritten werden. Die Forderung ist zwar verständlich formuliert, doch die explizite Angabe “hitzefrei” fehlt. Somit ist das von Schülern bekannte „Hitzefrei“ kein Grundrecht.
Gerade in den Sommermonaten ist es daher sinnvoll, die Arbeitszeit in die kühlen Stunden des Tages vorzuverlegen. Bei flexiblen Arbeitszeitmodellen lautet die Devise: Früh raus aus den Federn.
Falls keine Termine anstehen und auch Kernarbeitszeiten nicht eingehalten werden müssen, können die Spanier als Vorbild dienen. Wie wäre es mit einer Siesta in der heißen Mittagszeit, um die Arbeit am späten Nachmittag mit frischer Energie wieder aufzunehmen.
2. Überstunden abbauen
Das Überstundenkonto ist voll, der Terminkalender leer und die Aufgaben können auch morgen bewältigt werden? Hervorragend, dann eignen sich die heißen Tage, um die Mittagshitze an kühlen Orten zu verbringen. Natürlich können auch Minusstunden aufgebaut werden, sofern dies gestattet ist.
3. To-dos priorisieren
Bei Hitze gilt es mehr denn je, fällige Aufgaben zu priorisieren. Je relevanter, desto früher am Tag sollten sie gemacht werden. Spätestens wenn die Hitze zu Kopfe und die Temperatur im Büro steigt, tendiert die Arbeitseffizienz nicht gerade zu Höchstleistungen.
Brainstormings zur Optimierung der Social Recuiting-Strategie, Design Thinking für die kommende Employer Branding-Strategie, Absprachen mit Dienstleistern, Erstellung relevanter Reportings und andere wichtige Aufgaben können besser am kühlen Vormittag erledigt werden. So lässt sich die Fehlerquote minimieren und auch die zielführende Produktivität ist höher. To-dos, die eine hohe Denkleistung erfordern, fallen Nachmittags noch schwerer. Aufschieben ist gerade bei Hitze keine gute Idee.
4. Bewerbungsgespräche terminieren
Bei 28 Grad Celsius sinkt die Leistungsfähigkeit um nahezu 33 Prozent. Hinzu kommen Hitze-Symptome wie Schweißausbrüche, Müdigkeit, Herz-Kreislaufstörungen und Konzentrationsschwäche. Da ist Nachsicht mit den Bewerbern geboten.
Um Schweißausbrüche aufgrund von Hitze zu vermeiden, sollten Vorstellungsgespräche vormittags terminiert werden. Der Kandidat ist nervös genug! Auch das Assessment-Center eignet sich in den frühen Morgenstunden besser, um Konzentrationsschwäche und verminderte Leistungsfähigkeit einzugrenzen.
Zudem möchten nicht nur Sie als Recruiter, sondern auch die Bewerber zur Abkühlung an den See.
5. Störungsquellen vermeiden
Konzentration und Hitze – diese beiden Begriffe passen nicht besonders gut zusammen. Um kurzweilige Hitzewellen im Arbeitsalltag zu überstehen und nicht gänzlich unproduktiv zu sein, kann auf Multitasking verzichtet werden. Der Verzicht von häufigem Umdenken durch Multitasking spart Zeit und Nerven.
Auch Facebook und Co. stören die Konzentration. Daher ist es ratsam, dass Soziale Medien und das E-Mail-Programm geschlossen bleiben, solange die Konzeptionierung der nächsten Recruitingkampagne oder das neue HR-Projekt andauert.
6. Luftig-leicht kleiden
Jeder sehnt sich derzeit nach luftiger Kleidung und Flip-Flops am Arbeitsplatz. Auch wenn es noch so heiß ist – im Büro sind Hotpants und Tube-Top meist fehl am Platz. Denn was für Startups gilt, ist für Konzerne, Banken & Co. undenkbar. Berater in kurzer Hose und Personaler der Finanzbranche mit Flip-Flops wird es wohl auch im Zuge der Wohlfühlkultur durch New Work nicht geben.
Beim Thema Dresscode liegen Frauen im Sommer klar im Vorteil. Das Business-Kleid oder der schicke Rock sind deutlich angenehmer als lange Hose und Jackett. Ansonsten können sich Hitzegeplagte mit der richtigen Wahl des Stoffes Abhilfe schaffen: Luftige, dünne Baumwollstoffe oder Leinen sind hier besonders empfehlenswert. Kunstfasern sollten eher vermieden werden, da sie Wärme nicht gut ableiten und demnach Schweißausbrüche fördert.
7. Abkühlung gönnen
Da die DIY-Klimaanlagen im Büro wohl kaum aufgebaut oder nasse T-Shirts angezogen werden können, müssen andere Wege zur Abkühlung gefunden werden. Gegen kleine Abkühlpausen sagt an diesen Tagen keiner etwas.
Die Handgelenke unter fließend kaltem Wasser wirkt Wunder und bringt ein spürbares Kälteempfinden mit sich. Je heißer es ist, desto öfter darf jeder sich eine solche kurze Ablenkung gönnen. Auch ein feuchtes Tuch im Nacken tut gut und verstößt nicht gegen die Büro-Etikette.
Für das Badeerlebnis im Büro können Minipools aufgestellt werden. Klingt verrückt? Ist aber ernst gemeint, wenn es die Arbeitskultur hergibt. Wenn die Füße in einer Schüssel voller kaltem Wasser unter dem Schreibtisch baden, ist es gleich viel angenehmer. So lässt sich die Arbeit bei Hitze besser ertragen, da der Körper heruntergekühlt wird. Die Kollegen mögen anfangs spotten. Spätestens nach dem entspannten Gesichtsausdruck kommt dann der Neid auf und das Nachahmungsverfahren macht sich breit.
8. Beine hochlegen
Nein, mit Beine hoch ist nicht gemeint, die Arbeit einfach Arbeit sein zu lassen! Schade eigentlich, aber die Arbeit muss auch an heißen Tagen gemacht werden.
Viel eher sollten die Beine an heißen Tagen wortwörtlich öfter hochgelegt werden, um ein Anschwellen der Füße zu vermeiden. Ein kleiner Hocker unter dem Schreibtisch eignet sich ideal dazu.
9. Mittags leichte Kost essen
Sommerzeit ist Früchtezeit: Melonen, Ananas und andere Südfrüchte haben einen besonders hohen Wasser- und Mineralienanteil. Daher eigenen sie sich als der perfekte Sommer-Snack. Das gleiche gilt für leichte Suppen, um nach der Mittagspause nicht ins Suppenkoma zu fallen. Zudem ist Salz im Sommer mehr denn je erlaubt, um den Mineralhaushalt im Körper aufzufüllen.
10. Morgens ausgiebig frühstücken
Oberstes Gebot für die Konzentration: Ausgiebig und richtig frühstücken! Wer schon in den Vormittagsstunden hungert, hat besonders bei Hitze wenig Energie und Konzentrationsschwierigkeiten. Ballaststoffe und nährstoffreiche Lebensmittel wie Eier, Obst und Milchprodukte halten länger satt und spenden Energie für das Arbeiten im Büro bei Hitze. So fällt auch das leichte Mittagessen nicht schwer.
11: Kaffee genießen
Kaffee ist vor allem Montagsmorgens eine Notwendigkeit, um den Büroalltag zu überstehen. Auch wenn es heiß ist: Auf Kaffee muss grundsätzlich nicht verzichtet werden. Dass er dem Körper Wasser entzieht, ist ein hartnäckiger Irrglaube. Auch wenn der Körper nach dem Koffein-Hoch in ein Tief fällt, muss keiner auf das Alltagsgetränk verzichten. Denn: Arbeiten bei Hitze ist das Eine. Aber Arbeiten ohne Kaffee etwas ganz Anderes.
Wie wäre es zur Abwechslung mit einem Eiskaffee? Zwar sind gekühlte Getränke nicht förderlich, jedoch schmeckt Eiskaffee lecker, tut der Seele gut und macht glücklich.

12. Ventilatoren nutzen
Technik, die begeistert: Tischventilatoren sind nicht schlecht, um die Hitze am Schreibtisch zu bekämpfen. Noch besser sind Handventilatoren mit Sprühfunktion. Das Wasser verdunstet langsam auf der Haut und hält dadurch den Körper schön kühl.

Auch für die Bewerber sollte gesorgt sein. Ein geräuschloser bzw. nur leise brummender Ventilator während des Vorstellungsgesprächs hält den Bewerberkopf frei und signalisiert Aufmerksamkeit.
13. Richtig lüften
Egal, von wo aus gearbeitet wird, eine Regel gilt immer: Über Nacht die Fenster aufmachen, um die kalte Luft hereinzulassen. Morgens Fenster schließen und Jalousien herunterlassen, um die Sonne auszusperren.
Bis 08:30 Uhr ist die Luft noch schön kühl und frisch. Demnach gilt dieser Job den frühen Bürovögeln. Die Kollegen, die später kommen, können sich dann mit einem Eis bedanken.
14. Trinken, trinken, trinken
Die klassische Weisheit von Oma zuletzt: Viel trinken. Und zwar bevor der Durst kommt.
Dabei dürfen Getränke im Sommer nicht zu kalt sein. Auch dann nicht, wenn die Verführung für das Wasser aus dem Kühlschrank sehr groß ist. Denn: Je kälter der Drink, desto stärker gerät der Körper ins Schwitzen. Um auch bei der größten Hitze zu arbeiten eignen sich am besten zuckerarme Getränke mit Minze oder Basilikum! Drinks mit diesen beiden Kräutern erfrischen von Innen.
Wenn all diese Tipps nicht helfen, bleiben Sie entspannt. Denken Sie immer dran, dem Chef, den Kollegen und auch den Bewerbern geht es genauso.
Alle Tipps zum Arbeiten bei Hitze im Blick
Sie sind beim Lesen schon ins Schwitzen gekommen? Kein Problem. Unsere Tipps gegen Hitze im Büro können Sie kostenlos herunterladen.